Öle gehören zu den Fetten, den sogenannten Triglyzeriden. Je nachdem ob sie bei Raumtemperatur fest oder flüssig sind, unterteilt man diese in Fette oder Öle.
Der Grund für so ein Verhalten von Fetten ist die jeweilige Fettsäurenzusammensetzung.
Ungesättigte Fettsäuren binden sich in ihrem chemischen Prozess wenig stark aneinander. Ein Fett welches also viele ungesättigte Fettsäuren enthält ist bei Raumtemperatur flüssig, also Öl.
Das Problem an dieser weniger starken Bindung ist ihre Instabilität. Unter bestimmten Bedingungen reagieren sie nämlich mit Sauerstoffatomen und oxidieren – das Fett wird ranzig. Diesen Prozess nennt man Lipidperoxidation.
Die Lipidperoxidation führt dazu, dass freie Radikale entstehen und die Zellen im Körper schädigen können, was wiederum die Entstehung von Leber-und Nierenerkrankungen, Krebs und vieles mehr begünstigt.
Trotz der Instabilität sind Öle sehr wichtig für unseren Hauswolf. Grund ist die Fettsäurenzusammensetzung im Fleisch das verfüttert wird:
SCHLACHTTIERE WEIDEHALTUNG
Futter – Gras
Omega3 : Omega6
1 : 2,2
SCHLACHTTIERE MASSENHALTUNG
Futter – Kraftfutter
Omega3 : Omega6
1 : 13,6
Auffällig ist, dass sich wesentlich mehr Omega-6-Fettsäuren im Fleisch des Tieres aus Massentierhaltung befinden.
Omega-6-Fettsäuren sind jedoch entzündungsfördernd und sollten nicht zu extrem überwiegen. Um für eine angemessene Verteilung der Fettsäuren im Futter zu sorgen, setzt man beim barfen also Öle ein, um ein angemessenes Fettsäurenprofil zu schaffen.
Es müssen daher Öle eingesetzt werden die Omega3 überschüssig sind (zb Leinöl) oder ein enges Verhältnis aufweisen (zb Fischöl). Favorisiert werden sollte hier tatsächlich Fischöl, da der Hund dieses sofort nutzen kann ohne es vorher umwandeln zu müssen.
Um Öle generell vor dem Prozess der Lipidperoxidation zu schützen, sollte man ein Antioxidans wie natürliches Vitamin E hinzufügen – wenn dieses nicht bereits schon zugeführt wurde. Geöffnetes Öl, egal ob Fischöl, Leinöl oder Dorschlebertran sollte dennoch nicht länger als 6 Wochen verfüttert werden -> Lipidperoxidation. Ich friere Yaris Öl in Spritzen ein, da das einfrieren die Oxidation nochmal verlangsamt.
QUELLENANGABEN
[1] Meyer/Zentek (2016) in Enkel-Verlag: Ernährung des Hundes, S. 128 ff.
[2] Dodds, Jean (2017) in Narayana Verlag: Nutrigenomik für Hunde, S. 17